Vor 30 Jahren stand der Brillenkaiman wegen des lukrativen
Marktes für Krokodilleder kurz vor der Ausrottung. Heute stehen die
Tiere unter Schutz.
Wenn man sie sieht, erinnern sie an winzige Samenkörner. Doch sobald
es dunkel wird über der entlegenen Lagune im Landesinnern von Brasilien,
verschwinden die kleinen Punkte nach und nach im trüben Gewässer. Und
die verschwörerische Stille über dem weitläufigen Feuchtgebiet
verwandelt sich in einen quäkenden Chor.
Die winzigen Punkte sind die wachsamen Augen junger Brillenkaimane,
einer Alligator-Art. Die Tiere sind gerade mal zwei Wochen alt und etwa
so lang wie ein Bleistift. Am Tag verbergen sie sich in den Binsen vor
Reihern und Störchen, die auf der Suche nach einem schnellen Imbiss
hinunterschießen. Am Abend huschen sie davon und jagen Insekten und
Schnecken. Wenn sie größer werden, wagen sie sich auch an größere Beute.
Sind die Bedingungen günstig, erreichen sie nach acht bis 15 Jahren
eine Länge von zweieinhalb Metern. Sie sind dann so stark, dass sie
eines der vielen Wasserschweine überwältigen können - mit mehr als einem
Meter Länge das größte Nagetier der Welt.
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Quelle: www.spiegel.de
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