Freitag, 17. Januar 2014

Der Scharfsinn der Schildkröte

Reptilien lernen von Artgenossen, passen ihr Verhalten flexibel der jeweiligen Situation an und merken sich erstaunlich lang, was man ihnen beigebracht hat. Sie sind alles andere als dumm.

Wer in der Wissenschaft berühmt werden will, hat als Schildkröte keine schlechten Karten. Andere Tiere müssen sich gegen bekannte Konkurrenten behaupten: Hunde etwa gegen den Border Collie Chaser, der 1022 Spielzeuge identifizieren kann, Menschenaffen gegen den Bonobo Kanzi, der sich per Zeichensprache mit seinen Betreuern unterhält, und Vögel gegen den Graupapagei Alex, der sinnvolle Gespräche mit seiner Besitzerin zu führen schien.

Trotzdem wäre es unfair, den Erfolg der Köhlerschildkröte Moses allein mit fehlender Konkurrenz zu begründen. Moses ist die Protagonistin mehrerer wissenschaftlicher Artikel. Und vor allem hat sie grossen Anteil daran, dass sich das Ansehen von Reptilien zu wandeln beginnt. Galten Schildkröten, Echsen und Schlangen bislang als ebenso unwillig wie unfähig zu höheren kognitiven Leistungen, so zeigen nun immer mehr Experimente, wozu Reptilien tatsächlich in der Lage sind. Die Tiere geben nicht nur überraschende Fähigkeiten preis – sondern womöglich auch Hinweise auf die Evolution von Gedächtnis- und Lernleistungen.
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Quelle: www.bernerzeitung.ch


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